Bericht zur Havelklassik

Kurzbericht von Dirk Greiser

Am Morgen vor dem Start war es schon sehr warm, aber es gab noch Wind, so daß wir frohgemut zum Startschiff segeln konnten, um uns zu registrieren. Der Wind ließ dann schon nach, aber es gab keine Startverschiebung wie im letzten Jahr. Pünktlich zum Startschuß schlief das laue Lüftchen dann schlagartig ein und wir haben die Islay mühevoll über die Startlinie gewürgt.

Danach folgten abwechselnd Perioden mit etwas Wind und Flaute. Manche Boote hatten Glück und erwischten mehrere dieser Windinseln und lagen dann weit vorne. Auch in der großen Breite gab es, anders als sonst, nur anfangs noch für kurze Zeit Wind.

Wer vorne lag wie der Sieger P1 konnte diese Phase nutzen, während alle, die auf dem Weg dahin schon zurückgefallen waren, auch hier wieder in der Flaute landeten. Die Bahnverkürzung vor Kladow war bei den Windverhältnissen dann ja zu erwarten. An der Tonne haben wir innerhalb eines kleinen Windfensters noch ein paar Plätze gutgemacht. Danach ging leider gar nichts mehr und wir wollten dann schon aufgeben. Bei der herrschenden Affenhitze bin ích dann zur Abkühlung öfters über Bord gegangen. Das Nebenherschwimmen war ja kein Problem, mangels Speed im Boot.

Als wir am Grunewaldturm schon den Toquedo auspacken wollten, kam tätsächlich nochmal ein kleines Lüftchen auf, so daß wir unter Segeln zur Ziellinie humpeln konnten und sogar noch zwei 15er JK „abgehängt“ haben. Die große Zeitdifferenz zwischen dem Sieger mit rd. 3 Stunden und den letzten Booten mit 4,5 Std. war hier sicher kein Ausweis des seglerischen Könnens, sondern vielfach dem Zufall geschuldet. Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, hatte immer wieder ein paar Minuten mehr Wind. Am Ende war es nicht ganz so nervig wie im letzten Jahr, schreit aber auch nicht zwingend nach Wiederholung.

Mal sehen, ob Rüdiger nächstes Jahr nochmal Lust verspürt. Die Regatta teilt irgendwie das Schicksal der 60 Meilen, die ja auch wieder ein Flautenhöhepunkt war. Das war’s im Großen und Ganzen. Es gab wieder schöne Boote zu sehen, zur Preisverleihung sind wir dann aber nicht mehr gegangen.