Ostseetörn auf Gianna, 21.07. – 15.08.2017

Ein Bericht von Vincent Kruschwitz (10)

Tag 1 – Freitag, 21. Juli 2017

Um 9.00 Uhr Start in der SVH. Motor direkt angesprungen. Traumwetter, 24 Grad Celsius, fast kein Wind. Alle Tanks sind aufgefüllt, los geht’s Richtung Ostsee. Später leicht bedeckt. Wind 2 aus West. 9.40 Uhr Schleuse Spandau gleich offen. Schon um 9.50 Uhr oben raus. Jetzt stärker bewölkt. 13.10 Uhr am Warteplatz Schleuse Lehnitz angelegt. Kleiner Landgang auf die Böschung. 14.30 Uhr Schleusenhebung beendet. 20.00 Uhr am Schiffshebewerk Niederfinow angekommen. Herrlich klares Wasser im Kanal vorher. Einfahrt in Hebewerk 20.45 Uhr, 21.00 Uhr sind wir unten wieder rausgefahren. Ankunft in Oderberg 22.00 Uhr. Mama will hier zusteigen und wird von meiner Schwester Verena und ihrem Verlobten Thomas mit dem Auto zu uns gebracht. Papa lädt alle ins Restaurant in der Marina Oderberg ein. Ab jetzt sind wir zu dritt auf dem Boot.

unter Motor 91 km

Tag 2 – Samstag, 22. Juli 2017

Um 8.30 Uhr abgelegt. 8.55 Uhr schwimmendes Reh gesichtet! 9.10 Uhr Schleuse Hohensaaten offen. Sonne scheint. 24,5 Grad Celsius. 13.00 Uhr an Schwedt vorbei. Im schmalen Kanal hinter Schwedt kommen wir nicht gleich an einem Schubschiff vorbei. 15.00 wird in Gartz angelegt. Beim Baden habe ich eine Libelle aus dem Wasser gerettet. Üppig Essen wie jedes Jahr in der Pommernstube (kurz Pommesstube). Es regnet in Strömen. Stimmung gut.

unter Motor 53 km

Tag 3 – Sonntag, 23. Juli 2017

Um 9.45 Uhr zur Stephanskirche und zum Gottesdienst. 11.11 Ablegen Richtung Stettin. 21 Grad Celsius. Stark bewölkt. 14.30 Uhr in Stettin beim Akademischen Seglerverein AZS angelegt. Regen hat aufgehört. 15.50 Uhr mit Sondererlaubnis an der roten (eigentlich besetzten) Nummer 21 angelegt.16.00 Uhr baden gehen, die Badeplattform am Heck ist gut. Netter älterer Hafenmeister. Papa übt Dankesagen auf Polnisch (Dschenkuje Barzo). 27 € für Übernachten und Mast stellen. Abends in der Taverne noch was getrunken.

unter Motor 32 km

Tag 4 – Montag, 24. Juli 2017

Um 8.50 Uhr abgelegt. 9.10 Uhr an die Tankstelle im Nachbarhafen zum Benzin nachbunkern. Wind aus nördlichen Richtungen (von vorne). Über den Dammschen See zum Stettiner Haff Richtung Wolin. Einmal kurz aufgesessen im Haff. Anlegen in Wolin um 16.20 Uhr. Stadt und Nikolaikirche besichtigen. Einkaufen im Supermarkt hinter der Tankstelle. Eis gegessen. Papa und ich machen noch einen Spaziergang über die Brücke zum Wickinger- und Slawendorf. Wir haben dort einfach mal den Hintereingang genutzt und weil wir unwissentlich nicht zu den Öffnungszeiten da waren wurden wir auch direkt hochkant wieder rausgeworfen, nach dem Fotografieren. Es regnet schon wieder, aber die Kuchenbude hat sich bezahlt gemacht, sagt Papa öfters.

gesegelt 31 sm, davon 20 sm mit Motorunterstützung

Tag 5 – Dienstag, 25. Juli 2017

Um 8.45 Uhr abgelegt. 9.00 Uhr durch die Drehbrücke in Wolin durchgefahren. 9.05 Uhr mit Schräglage (zum Höheverkleinern) durch zwei weitere Brücken (12,50 m und 12,40 m ) durch. Wind immer noch von vorne. Daher mit Motor nach Kamin. Regen und ziemliche Welle im Kaminer Haff. Mittag essen im Pott Morski (empfohlenes polnisches Restaurant) Spaziergang zum Dom. Danach Einkaufen.

unter Motor 12 sm

Tag 6 – Mittwoch, 26. Juli 2017

Um 10.40 Uhr abgelegt Richtung Dievenow. Starker Wind von vorn. Vorleine wird zuletzt gelöst. 12.05 Uhr sind wir durch die Klappbrücke in Dievenow gefahren. Dann aber zu Fuß zur Straßentankstelle gelaufen und 2 Kanister Benzin besorgt. Zum Strand gelaufen, dort große Wellen und Kitesurfer. Auf dem Rückweg durch die Allee der polnischen Sportler zum Supermarkt gelaufen. Danach sind nur noch Mama und ich noch mal zum Strand gelaufen, Papa plant schon die Überfahrt nach Bornholm. Ich habe gebadet und wurde wegen falsch verstandender Flagge (Badeverbot bei Sturm nebenan) vom Bademeister erwischt und wieder aus dem Wasser geholt. Aber nichts passiert.

unter Motor 5 sm

Tag 7 – Donnerstag, 27. Juli 2017

Um 6.00 Uhr abgelegt Richtung Bornholm. Wind anfangs 3, später 1-2 aus westlichen Richtungen. 66 Seemeilen in 12 Stunden = 5,5 kt, sagt Papa. Wetter heiter bis leicht bewölkt. Welle 1 Meter, später nur noch ½ Meter. Mitten auf der Ostsee komische große Fliegen. Mein Essen habe ich mir zweimal durch den Kopf gehen lassen. 18.00 Uhr im Minihafen Snogebaek angelegt. Hafen ziemlich voll. Netter Herr, der mit seinem Boot zu spät kam, lässt uns auf seinem Liegeplatz liegen. Das passt von den Bootslängen besser für alle. Zum Abendbrot gibt es Eierkuchen. Lecker. Leichter Sprühregen. Ich habe Abends noch lange auf der Mauer gesessen und Anglern zugeguckt. Schöner Himmel.

gesegelt 60 sm

Tag 8 – Freitag, 28. Juli 2017

Papa und ich gehen Brötchen holen. Dann mit einem Husky angefreundet. Nach dem Frühstücken sind wir an den Strand Richtung Duodde gegangen. Der feine Sand dort wurde früher für das Befüllen von Sanduhren verwendet. Wir nehmen welchen mit. Um 11.55 Uhr gestartet, obwohl heute Abend Hafenfest ist, ca.1 Stunde später sind wir in Nexö angekommen. Papa will alle Häfen von Bornholm sehen, in denen er noch nicht war.

gesegelt 3 sm

Tag 9 – Samstag, 29. Juli 2017

Um 9.20 Uhr in Nexö abgelegt. 6,5 Knoten Fahrt. Papa hat sich von keinem anderen Segler überholen lassen und passt dauernd die Segelstellung an. 12.00 Uhr in Gudhjem angelegt. Ich bin die ganze Zeit auf den Felsen herumgeklettert. Gemeinsamer Spaziergang durch den Ort. Dann 10 Garnelen vor dem Hafen gefangen, gekocht und gegessen. Wir haben ein Pantomime-Theaterstück an der Mühle angesehen, weil gerade Theaterwochenende war. Dann Pizza im Restaurant gegessen. Auf Straße Schauspielertrio gesehen, davon zwei auf Stelzen. Lustig. Sonnenuntergang auf dem Felsen mit vielen anderen Leuten gesehen. Ich habe Papa und Mama auf den Felsen meine Lieblingsplätze gezeigt. Abends im „Klint“ noch einer Live-Band zugeguckt und zugehört. Alle glücklich.

gesegelt 13 sm

Tag 10 – Sonntag, 30. Juli 2017

9.00 Uhr Gottesdienst in der St. Annakirke. Auf Dänisch. Nicht viel verstanden. Dann kurzer starker Regen. Danach Spaziergang am Küstenweg entlang nach Melsted in das Heimat- und Landwirtschaftsmuseum. Später Spaziergang zum Nörre – Sand – Hafen. Dort Kaffee und Eis gegessen. Danach auf den Hügel Bokul mit Blick bis Christiansö. 18.00 Uhr erneutes Gewitter. Papa freut sich über seine Kuchenbude und findet im Kühlschrank noch ein Krombacher für seine gute Laune. Mama und ich haben noch einen Film gesehen.

Tag 11 – Montag, 31. Juli 2017

Um 9.00 Uhr abgelegt. Sonne scheint. Zum Einkaufen kurz in Tejn um 11.45 Uhr angelegt. Kein so schöner Hafen, daher um 12.30 Uhr wieder abgelegt Richtung Sandvig. An die Hallig-Domen-Klippen fahren wir absichtlich dicht heran. 13.25 Uhr wird in Sandvig angelegt. Der Hafengeldautomat ist kaputt darum alles „for free“. Einige andere Gäste wissen das auch schon seit Tagen und bleiben absichtlich hier. Baden am benachbarten Sandstrand, Wasser ist aber ziemlich kalt. Abends und Nachts gibt’s Gewitter. Papa hat zwar eine große Anglerausrüstung, aber kein Anglerglück. Wasser gebunkert. Papas Hängestuhl auf dem Vordeck wird von allen bewundert. Lustiger netter Hafenmeister, der „heute for free“ sagt.

gesegelt 9 sm

Tag 12 – Dienstag, 1. August 2017

Um 10.00 Uhr losgefahren. Um die Nordspitze der Insel herum und um 11.10 Uhr in Vang angelegt. Kleiner Fischerhafen. Spaziergang mit vergeblicher Suche nach (dem) Pissebaeck(en), einer Steinvertiefung an der Küste. Mittagessen an Bord. Anmeldung beim Hafenmeister Bixen. Brötchen bestellt. Schlauchboot für Hafenrundfahrt aufgepumpt. Kaffee und Eis im Hafencafe Misty. Mit dem dortigen Hund angefreundet. Blick vom traurigen Hund macht selber traurig. Der will nur noch bei mir bleiben. Papa glücklos beim Angeln. Glatte See, sonnig, später bewölkt. Schöner kleiner, ruhiger Hafen.

gesegelt 4 sm

Tag 13 – Mittwoch, 2. August 2017

„Handwerker“-Brötchen werden aufs Boot geliefert. Spaziergang zur alten Mühle, zur Kunstbrücke und zum alten Granitsteinbruch. Wieder Rehe gesehen. Um 10.25 Uhr wird in Vang abgelegt. Zuvor vom Hund verabschiedet. 11.40 Uhr angelegt in Hasle. Spaziergang: Kirche besichtigen und Einkaufen. Papa und ich wollten unsere letzten 10 Kronen für eine Schiffsmotorenschau „verschwenden“. Aber der Mann vom Verein kam und kam einfach nicht. Die Schiffsmotore haben wir dann nur durch die Scheibe anschauen können.

gesegelt 4 sm

Tag 14 – Donnerstag, 3. August 2017

Um 5.30 Uhr abgelegt. Wind aus Südwest. Segeln hoch am Wind, teils gegenan mit Motorunterstützung. Heute aber keine Fische gefüttert. Um 17.30.Uhr in Lohme angelegt. Zwischendurch 51 riesige Windkrafträder im Wasser gesehen. In Lohme wird oben im „Daheim“ gegessen. Dabei gibt es einen Regenschauer und das Boot unten im Hafen war nicht abgedeckt, Matratze und Sitzsack werden nass. Mama und ich haben dann noch einen Spaziergang gemacht.

gesegelt 57 sm, davon 20 mit Motorunterstützung

Tag 15 – Freitag, 4. August 2017

Um 10.18 Uhr haben Papa und ich Mama zum Bus gebracht, sie hat nicht soviel Urlaub und muss am Montag wieder arbeiten. Ab jetzt wieder alles zu zweit, ich als Hilfmatrose 2. Grades. Um 11.00 Uhr abgelegt. Wir fahren um Kap Arkona herum Richtung Hiddensee, ab dort ziemlich viel Welle gegenan und daher mit Motor. Ab Höhe Leuchtturm Dornbusch haben wir einen Segler mit Motorschaden bis Vitte abgeschleppt. Unser Benzin im Tagestank ist bald alle! Papa schließt während der Fahrt in der Fahrrinne den Ersatztank an. 18.00 Uhr in Vitte angelegt. Ich habe mit einigen anderen Kindern vom Steg gebadet. Im Seemanns-Hus werden Flammkuchen gegessen und Wellen am Strand besichtigt. Hafen ist restlos gefüllt. Diego ist noch nicht hier. Mit neuem Freund Fisch gefangen. Haken zwischen Kiemen eingeklemmt. Ich habe ihn mit einer Zange getötet und ziemlich brutal den Haken heraus geholt.

gesegelt 25 sm, davon 15 mit Motorunterstützung

Tag 16 – Samstag, 5. August 2017

Papa hat bei EDEKA Brötchen, Croissants und eine Streuselschnecke geholt. Wir haben entschieden, das wir noch bis Sonntag hier bleiben. Wir haben uns Fahrräder ausgeliehen und sind damit bis zum Leuchtturm am Gellen gefahren. Auf dem Rückweg haben wir Grillfleisch gekauft. Für heute hat sich Familie Merkle angesagt. Ich habe dann noch alleine Tomaten und gelbe Gurken (Bananen) eingekauft. Dann sind wir mit den Fahrrädern nach Kloster gefahren, um die Klosterkirche zu besichtigen. Abends Grillen im Hafen. Viele Kinder spielen miteinander Räuber und Gendarm. Wind 5-6 aus Westen.

Tag 17 – Sonntag, 6. August 2017

Morgens mit den Fahrrädern zum Kirchbesuch nach Kloster. Kirche ist voll, anglikanischer Gastpfarrer. Diego kommt in Vitte an. Radtour zum Strand. Baden. Essen in Buhne XI. Mit Diego DingiGo im Hafen gefahren. Einweggrill funktioniert nicht richtig. Gemeinsames Spielen der vielen Kinder. Wind 5-6 aus West.

Tag 18 – Montag, 7. August 2017

Um 7.00 Uhr abgelegt Richtung Ralswiek. Diese Idee hatten noch andere. Schwacher Wind aus südwestlichen Richtungen. 10.00 Uhr tanken in Vieregge. Blauer Himmel. Warm. Nur noch Wind 2 aus West. Radio hören. Als Frühstück gibt’s unterwegs Toast mit Nutella und Bananenscheiben. 12.30 Uhr in Ralswiek angelegt. Papa kauft zwei Eintrittskarten für „Schatten des Todes“ (Störtebecker Festspiele), cool. Essen im Schlossgarten. Westliche Winde. 18.30 Uhr zu den Buden gegangen und ½ Meter Currywurst gegessen. 20.00 Uhr Anfang des tragisch endenden Theaterstückes (Kopf ab). Hat mir aber sehr gut gefallen. Wir gehen mit den Hauptdarstellern gemeinsam aus dem Theater.

gesegelt 18 sm

Tag 19 – Dienstag, 8. August 2017

Sonne scheint. Papa badet im Hafen. Wind 3, jetzt aber entgegengesetzt aus östlichen Richtungen, perfekt für den Rückweg. Ein Schwalbenjunges wird aus dem Vogelnest von seinen Geschwistern ins Wasser gestoßen. Abfahrt und Schmetterlingssegeln bis zu 6,8 Knoten über den Jasmunder Bodden. Papa freut sich. Gemeinsamer Beschluss, wegen der Windrichtung gleich wieder bis Vitte zu segeln um Diego morgen zum Geburtstag zu gratulieren. 12.10 Uhr fast von blöder Fähre gerammt. 13.00 Uhr in Vitte angelegt. Familie Merkle ist auch da. Gemeinsames Baden am Strand. Ablandiger Ostwind, keine Welle. Leider mein Schwimmbrett verloren. Gemeinsames Grillen mit Kohleresten der Vorgänger. Nachts dreht der Wind auf Süd zurück.

gesegelt 18 sm

Tag 20 – Mittwoch, 9. August 2017

Frühstück. Grill säubern. Diego zum Geburtstag gratuliert, er bekommt einen Zauberwürfel. Um ca.11.00 Uhr wird losgefahren. Nur mit Vorsegel bis Barhöft. Wind 3 aus südwestlichen Richtungen. Zuletzt mit Maschinen-unterstützung bis Stralsund. Dort im Hafen Eis gegessen bis zur Brückenöffnung. 15.30 Uhr durch Brücke gefahren. 16.00 Uhr am Ankerplatz Sandgrube Drigge festgemacht, wie letztes Jahr. Baden. Wasser schön warm. 17.50 Uhr macht Papa eine leckere Kartoffelpfanne. Papa hat kein Anglerglück. Ich zelte allein am Ufer.

gesegelt 19 sm

Tag 21 – Donnerstag, 10. August 2017

Um 9.40 „losgeschaukelt“, weil Boot durch stramme Festmacher am Ufer auf Grund festliegt. Schwacher Wind aus West. Später Windstärke 3. Mit Blister und Großsegel Schmetterlingssegeln ab Stahlbrode über den ganzen Greifswalder Bodden. Sonnig. Traumsegeltag mit Klaviermusik. ca.13.15 Uhr Bratwurst gebrutzelt und gegessen. Keine Schräglage weil Wind direkt von hinten. 13.45 Uhr Wind schläft ein. 14.30 Uhr mit Motorunterstützung in Freest angekommen. Eis gegessen. Baden am Strand. Einkaufen. Gut Fisch gegessen in „An der Waterkant“. Essen mit Remoulade bestellt, wurde aber nicht geliefert, als Ersatz dafür gibt’s von der Wirtin nur für mich 2 Kugeln Erdbeereis plus 2 Schokostücken und 2x 3,8g Tic-tac-Packungen . Guter Tausch. Machen wir jetzt immer so. Gemeinsames Filmsehen mit Papa.

gesegelt 26 sm sowie 3 sm unter Motor

Tag 22 – Freitag, 11. August 2017

Um 9.00 Uhr abgelegt. 9.30 in Peenemünde Haupthafen angelegt. 10.00 Uhr ins Raketenentwicklungszentrum gegangen. Danach auf ein altes Museumsmilitärschiff gegangen und besichtigt. Essen auf einem danebenliegenden Restaurantschiff im Hafen. Nochmal Eis gegessen. 17.45 Uhr Brücke Wolgast. 18.45 Uhr in Ziemitz angelegt. Abendbrot auf dem Boot.

unter Motor 12 sm

Tag 23 – Samstag, 12. August 2017

Um 7.45 Uhr Abfahrt. Windstärke 3-4 aus südwestlichen Richtungen. Niesel und Schauer. 12.45 Uhr Zecheriner Brücke. Windstärke 5 aus Südwest. Teils 7,2 Knoten Fahrt (Kamerabeweis!). Super Segeltag. Mit flachem Boot kann man betonnte Fahrrinnen abkürzen. 15.30 Uhr im Ückermünder Vereinshafen angelegt. Dort Hafenfest, Besichtigung eines mittelalterlichen Handelsschiffes UCRA, über den Rummel gelaufen und Autoscooter gefahren. Essen im Restaurant „Backbord“.

gesegelt 26 sm

Tag 24 – Sonntag, 13. August 2017

10 Uhr Gottesdienst in der Marienkirche. Um 11.30 Uhr abgelegt. Vorsegel ausbaumen klappt bei diesem Kurs nicht richtig. Wind 3 aus Nordwest. Zwischen 3 und 5 Knoten Fahrt Richtung Stettin. 13.45 Uhr Polnische Grenze. Mittagsimbiss aus der Hand. 16.25 Uhr Höhe Ziegenort. Sonnig. Weitersegeln jetzt platt vorm Laken mit 5 Knoten. An schmaler Stelle wegen großem Tanker einem Angler die Angelleine mitgenommen und später gekappt. Er musste eine Weile neben uns herfahren, weil wir ihn unter vollen Segeln an der Angelschnur einfach hinter uns herzogen. Hat uns aber trotzdem freundlich zugewunken. 20.00 Uhr angelegt im AZS.

gesegelt 40 sm, davon 2 sm mit Motorunterstützung

Tag 25 – Montag, 14. August 2017

Ab 6.00 Uhr hat Papa das Mastlegen vorbereitet. Ich schlafe länger. Der vorgesehene Mastlegetermin war erst auf 13.00 Uhr vereinbart. Trotzdem wird schon um 7.30 Uhr der Mast gelegt, weil gerade eine Lücke war. Diesmal kostet es nur 18 Euro mit Übernachtung. Dschenkuje Barzo. Einen Hafen daneben an einer Autotankstelle wird vollgetankt für den Heimweg. 8.40 Uhr dann Abfahrt Richtung Berlin. Wind 0-1, sonnig, 12.00 Uhr Eis in Garz. Flusskreuzfahrtschiffe reißen viele Wasserpflanzen vom Boden. Diese wickeln sich um die Schraube und bremsen die Fahrt. Zwischendurch Rückwärtsschub geben zum Entfernen des Krauts. Papa schimpft und muss dauernd den Krautfeldern ausweichen. Um 17.45 Uhr Schleuse Hohensaaten. Hier schwimmen Unmengen an Kraut im Wasser. 18.50 Uhr Marina Oderberg. Im Hafenrestaurant Spezi und Bier getrunken. Selbstgemachte Würstchen auf Nudelspießen gesessen (Tipp meiner Schwester Viktoria), Mama angerufen, abends Feuerwerk vom Werftkran nebenan. Das hat der lustige Hafenmeister selbst gemacht. Eine Rakete explodiert ihm schon in der Hand. Er ruft von oben: allet jut, nix passiert.

unter Motor 86 km

Tag 26 – Dienstag, 15. August 2017

Um 6.30 Uhr abgelegt. 7.30 Uhr Schiffshebewerk Niederfinow angekommen. Trotzdem erst um 9.00 Uhr Hebung und nicht genug Warteplätze. Um 14.30 Uhr Schleuse Lehnitz. 15.30 Uhr dort durch. Sonnig und heiß. Eistee hilft. 18.30 Uhr Schleuse Spandau angekommen. 19.15 Uhr durchgeschleust. 19.45 Uhr werden wir von Mama in der SVH erwartet. Jetzt wollen wir beide einmal wieder im heimischen Bett schlafen.

unter Motor 90 km

Schöne Reise war’s. Am Besten waren die Störtebekervorführung, das Raketenmuseum in Peenemünde, das eigene Filmschauen auf dem Notebook (Olsenbande), Schachspielen mit Papa und dass Papa eigentlich 4 Wochen lang das Boot ganz allein fahren kann.

Zusammenfassung:


352 km Kanal-Hin- und Rückfahrt von SVH Berlin nach AZS Stettin (ca. 190 sm)
288 sm nur gesegelt
57 sm gesegelt mit Motorunterstützung
32 sm nur mit Motor
insgesamt also 567 Seemeilen in 26 Tagen
8 x geschleust inkl. Schiffshebewerk

Skipper: Roland Kruschwitz (SBF Binnen/See)
Crew: Susanne und Vincent (Jüngstenschein)

Stahlsegelyacht „Gianna“ (Wibo 835 populair):
15 PS, 4,5 Tonnen, 13 m² Groß, 18 m² Genua