Die Slipanlage ist erneuert!
Applaus – am Ende gab es wirklich Applaus! Alle Mitglieder, die am Sonnabendabend noch in der SVH waren, waren sichtlich erleichtert, als um kurz vor 20:00 Uhr die reparierte Slipanlage wieder ins Wasser gelassen war, mittig zwischen den Schienen lag, alles passte und Harald die letzte Schweißnaht oberhalb der Wasserlinie angebracht hatte.
Vorangegangen war ein Arbeitseinsatz der besonderen Art: Seit 9:00 Uhr morgens hatte sich eine kleine Gruppe Unerschrockener (oder jedenfalls derjenigen, die Michaels Einladung zum Arbeitsdienst nicht richtig gelesen hatten) daran gemacht, die Führungsschienen für die Slipwagen auszubessern.
Im Prinzip war es ganz einfach: Die schon an Land gezogenen Führungsschienen musste nur an den maroden Stellen ausgebessert werden. Ein bisschen entrosten, die maroden Stellen ausschneiden, durch die neuen Stahlprofile ersetzen, dann noch ein paar neue Bleche aufschweißen – fertig! Easy und ruckzuck erledigt …
Tatsächlich war das Vorhaben ein schweißtreibendes und nicht enden wollenden Wechselspiel aus hämmern, flexen, schleifen, schweißen, wieder flexen, wieder schleifen, weiter schweißen, und ewig so weiter. Besser, man hätte die Arbeitsbeschreibung gelesen, vor der Zusage zum Arbeitsdienst …
Und so begann der Tag mit dem Dröhnen der schweren Hammer beim Entrosten der langen Stahlprofile. Dann die Bestandsaufnahme: Natürlich waren maroden Stellen deutlich größer, als erhofft – wer hätte das gedacht. Letztlich aber konnten wir dennoch die von Harald entwickelte und bestens vorbereitete Planung umsetzten und hatten zum Mittag die auszutauschenden Profilbereiche bereits ausgeschnitten.
Ab dem Mittagessen dominierte auf dem Gelände dann bis zum Abend das ätzende Kreischen der beiden Flexen. Stundenlang arbeiteten wir ununterbrochen mit großer und kleiner Flex, um die Profile zu schneiden, zu schleifen, die Schweißpunkte vorzubereiten, die Kanten zu glätten, wieder zu schleifen, wieder zu schneiden und immer so weiter. Zwischendurch immer wieder das Dröhnen der Hammer beim Entrosten. Stundenlang ging das so. An einen beschaulichen Sonnabend in der – zum Glück nur lauwarmen – Sonne war auf dem SVH Gelände nicht zu denken. Immerhin aber kamen wir gut voran. Harald hatte einen klaren Plan, was wie verbaut werden sollte und Jörg (vielen Dank dafür!) gab auch denjenigen geduldig und hilfreich Anleitung im Umgang mit der großen Flex, die sich sonst eher mit Tastatur und Stiften aufhalten. Alle packten mit an, die Dinge liefen Hand in Hand. Einzig, eine zweite Pause hätten wir uns gönnen sollen – jedenfalls, als um fünf klar war, dass die Sache noch mindestens zwei weitere Stunden dauern würde. Aber natürlich wollte dann auch jeder so schnell wie möglich fertig werden.
Kurz vor 20h dann die Stunde der Wahrheit: Mit dem großen Wagen voran, dem Keinen vor der Winde und dem Trecker schoben wir die neue Anlage zentimeterweise in den Hafen. Und ja: sie passt! Zentimetergenau mittig zwischen den Schienen, die Fläche zwischen den Profilen vollflächig mit Blechen belegt und der Wagen läuft auch ohne Probleme rüber: Gutes Ende eines außergewöhnlichen Arbeitsdienstes.
Wer Freude an gemeinsamer Vereinsarbeit hat, war hier genau richtig!
Text und Bild: Friedemann Schade