Stiftungsfest 2023

Dinner for One – plus 25 oder so …

Auch dieser Klassiker wiederholt sich jährlich: Unser Stiftungsfest.
Was ist das?
Eine immer wieder tatsächlich (!) gestellte reale Frage ist schnell erklärt.
Wir feiern mit unserem Stiftungsfest den Mut einer kleinen Handvoll Berliner Segelfans unsere Seglervereinigung zu gründen. Das war 1925! Und sie ist immer noch da. Die „Seglervereinigung Havel“ … und feiert tatsächlich bereits ihren 98sten Geburtstag. Chapeau!

Anders als im Klassiker „Dinner for one“, in dem die 90jährige Miss Sophie nur noch ihren Butler an ihrer Seite hat, besteht die theoretische Tischrunde hier aus maximal rd. 150 Gästen. So viel Mitglieder sind wir. Immerhin rd. 20% fanden sich am 19.11. zum Feiern ein. Das soll hier nicht gewertet werden, aber ein paar mehr hätten es sein dürfen, oder? Unser Vorstand war immerhin zu 80% vertreten. Warum alle anderen das nicht schaffen, soll mal einer erklären.

Erstmalig wurde dieses wichtige Fest schon tagsüber angesetzt. Um denen, die sich abends schwertun, wie unseren Jüngsten und Ältesten die Teilnahme zu erleichtern. Gute Idee! Nur leider diesmal nicht von Erfolg gekrönt. Bei „Ü90“ kommt normalerweise wenigstens der Bürgermeister. Der war aber auch nicht da. 😉

Denen die nicht da waren kann getrost gesagt werden: Da habt ihr was verpasst!

Ein Frühstücksbuffet, das selbst der Personalkantine des alten Café Möhricke Gut gestanden hätte. Was, kennt ihr auch nicht? Mit dieser Alt-Berliner Institution hatte unser Feiertag immerhin die „98“ gemeinsam. Denn 1898 wurde das Café Möhricke gegründet. Ok, gibt’s nicht mehr. Dafür aber die SVH!

Was gab’s noch? Ein musikalisches Programm vom Feinsten und ein Mittagstisch von höchster Hand. Selbst gekocht von unserem 1. Vorsitzenden, der selbst leider Coronabedingt nicht teilnehmen konnte, aber es sich nicht nehmen ließ, bereits Tage zuvor Sauerfleisch einzulegen, um frühmorgens ein rheinisches Sauergulasch samt Serviettenknödel persönlich abzuliefern. Ehrliche Meinung: Hatten wir selten so gut auf dem Teller. Yummy! Und Hut ab vor so viel Einsatz – Danke Andreas!
(Rezeptanleitung siehe unten)

Angeregte Gespräche über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft („Dit jeet imma!“) wurden nur unterbrochen vom großartigen „Tal Bashai Trio“, das uns mit fettem Old-School-Sound der eigens angeschleppten Hammond Orgel (samt Lesley-Cabinet!) einheizte. Genial! Diese Spitzen Musiker hätten allein schon mehr Aufmerksamkeit verdient. Eigens komponierte, teils bissige Cabaret verdächtige Einlagen rundeten das Ganze ab. Selten bereiten sich Musiker so gut auf ihr Publikum vor; mit eigens für uns gedichteten extra Strophen. Vielleicht klang im kurzweiligen Titel „Früher war alles besser“ so manch Gesprächsfaden nach, der sich nicht nur an diesem Tag durch unsere Räume zog.

Kurz und gut: An einem Gründungstag lässt sich feiern, aber auch ein wenig Reflektieren, wo wir herkommen und wo es hin geht. Stoff für weitere 98 Jahre!

An dieser Stelle noch ein dickes Dankeschön an alle helfenden Hände: Dekotanten, sowie Auf- und Abbaujungs/-mädels, insbesondere Jackie für die Organisation, Thomas und Team in der Küche und Service, unserem heutigen Chefkoch Andreas und allen die tatsächlich da waren.

Die 100 rückt näher. Und die 99 ist schon im kommenden Jahr.
Das ruft nach mehr Engagement, mehr Ideen und Feierlust satt!

Wir beide können nur anfügen: „Save the date“ für die nächsten Jahre. Da steckt ne Menge drin. Bitte nicht wieder verpassen.

Auf bald und allen eine gute Adventszeit!

Eure Rüdiger & Miriam

P.S.: Wer ein bisserl von der Zubereitung warmer Speisen versteht wird mit folgendem Fahrplan zum Gulaschglück viel anfangen können:

„Ausgesuchtes Rindergulaschfleisch ca. eine Woche einlegen in einer Lake aus Essig, Wasser, Salz, Zucker, Pfeffer- & Senfkörnen, Lorbeerblättern, Nelken, Wacholder, Piment und Zwiebeln.
Danach das eingelegte Fleisch entnehmen und den Sud durch ein feines Sieb gießen.
Nun das Gulaschfleisch kräftig anbraten und grob gewürfelte Zwiebeln hinzugeben.
Es soll am Topfboden eine Bratschicht ansetzen. Nach dem Ansetzen Tomatenmark hinzugeben und mit anschmoren. Das Tomatenmark ist wichtig für das Röstaroma und der Ansatz für die schöne dunkle Farbe der Soße. Nun wird das Gulasch abgelöscht mit dem Sud, in dem das Fleisch eingelegt war.
Bei mittlerer Hitze garen lassen, bis das Fleisch weich ist.
Abgeschmeckt wird alles mit Salz, Pfeffer, evtl. Essig und Rübenkraut.
Hinzu kommen noch Preiselbeeren und Rosinen. Danach abbinden, fertig.
Dazu passen Serviettenknödel! Viel Spaß und guten Appetit!“