Es war ein „glücklicher“ Unglückstag, dieser 06. April 1966.
Es war die Zeit des kalten Krieges.
West-Berlin war eine Insel inmitten der DDR. Im ganzen Land waren Einheiten der sowjetischen Armee stationiert, darunter
auch Fliegereinheiten. An diesem Tag stand für zwei sowjetische Piloten, Boris Kapustin und Jurij Janow ein routinemäßiger
Überführungsflug zwischen zwei Standorten an. Also nichts Ungewöhnliches. Während des Fluges mit ihrem Düsen-Jet trat
so gegen 15.00 ein Problem auf, die Steuerung versagte. Zusätzlich verlor das Flugzeug an Höhe. Als die beiden Piloten mit
ihrer Maschine durch die Wolken brachen, erkannten sie, dass sie sich mitten im Sinkflug über Westberlin befanden. Die Funk-
Leitstelle des russischen Fliegerhorstes erkannte die Situation und erteilte die Freigabe der Nutzung der Schleudersitze.
Die Konsequenz wäre ein unkontrollierter Absturz der Maschine zwischen Charlottenburg und Spandau gewesen mit einer
Schneise tödlicher Verwüstung als Folge. Kapustin suchte nach einem Ausweg. Statt das eigene Leben zu retten steuerte
er die Maschine bis auf die Höhe des Stößensee, um dort kontrolliert ins Wasser zu stürzen. Beide Piloten verloren dabei
ihr Leben. Viele Jahre erinnerte eine Gedenktafel auf der Stößenseebrücke an die beiden russischen Piloten, die mittlerweile
verwittert entfernt wurde. Seit ein paar Tagen gibt es eine neue Tafel.
Nachfolgend einige Links zum Bericht
nd-aktuell
morgenpost
feuerwehrmuseum-berlin
welt.de
rbb-online
Ältere Mitglieder unserer SVH haben den Absturz und die anschließende Bergung miterlebt und können darüber einiges berichten.
Liebe Grüße
Andreas
1. Vorsitzender