Segeln im Saronischen Golf

Segeln im Saronischen Golf 12.-17.10.23

Michael Alt, Robert Busse, Harald Jänike

Anreise mit Aegean Direktflug BER-ATH, Flugzeit 3:15h
Weiter mit dem Leihwagen von Athen nach Poros (3:15h)

Da der Flug eine Stunde verspätet landete erreichten wir den Liegeplatz unserer Beneteau Oceanis 321 erst gegen 20 Uhr.

Das Übersetzen mit dem Dinghi gestaltete sich in der Dunkelheit
und bei 10-15 Knoten Gegenwind gar nicht so trivial.

Am nächsten Morgen stand eigentlich Einkaufen auf dem Plan…aber die Windverhältnisse sollten sich in den nächsten Tagen verschlechtern. Also wurde bereits an der Mooring das Großsegel mit Reff 1 hochgezogen, unter Motor verließen wir die Bucht von Poros Richtung Süden.
Schnell noch die Genua ausgerollt und den Volvo Penta in den einstweiligen Ruhestand verabschiedet!
Sobald wir die Landabdeckung verließen, zeigte sich unsere Ulysse mit der querlaufenden Welle und 15-18 Knoten Wind eher als bockiger Mustang, denn als braves Segelpferdchen.
Also wurde jetzt auch die Genua um ein Reff verkürzt und wir liefen mit annähernd Rumpfgeschwindigkeit auf unsere erste Wegmarke, der engen Durchfahrt zwischen den Inseln Scilli und Spathi zu.
Die Entscheidung, „außen rum“ war schnell getroffen, keiner von uns wollte bei diesen Verhältnissen zwischen den Felsen durchmanövrieren!

Hinter dem Kap konnten wir die Genua wieder „entfalten“ und segelten auf einem Anwindkurs zwischen dem Peloponnes und der Insel Hydra Richtung Ermioni.

Die 22 Seemeilen lagen in knapp 4:30 h hinter uns und wir fanden einen ruhigen Liegeplatz am Kai der Ormos Kappari.

Danach musste erstmal eingekauft und „ermüdetes“ Material ausgetauscht werden ;-)). Die Suche nach geeignetem Ersatz mündete in einer ca. zweistündigen Wanderung rund Ermioni!

12.10.2023 Plaka Beach – Ermioni

Segeln: 21 sm
Motor: 1 sm
Gesamt: 22 sm
Durchschnitt: 4,6 kn

Am nächsten Tag stand der Wind günstig, um nach Porto Cheli zu segeln. Nach einer knappen Stunde unter Motor hatte wir auch ein para Verwirbelungen auf dem Wasser entdeckt und schlenderten unseren Zwischenstopp, eine Badebucht bei Chinitsa, kurz vor Porto Cheli entgegen.
Dort angekommen ließen wir auf ca. 5 m Tiefe den Anker fallen und genossen das glasklare 24 Grad warme Wasser.

Wieder zurück an Bord, war ein deutliches Grummeln zu vernehmen: vom Frühstück allein ist noch kein Segler satt geworden. Also steuerten ein mit erhöhter Drehzahl die Marina in Porto Cheli an.
Dort gab’s zur Abwechslung Mooringleinen statt Buganker.

Die nächstgelegene Taverne war auch schnell angesteuert und bis dahin musste das obligatorische „ Anlegerbier“ dann auch mal warten!

13.10.2023 Ermioni – Porto Cheli
Segeln: 10 sm
Motor: 9 sm
Gesamt: 19 sm
Durchschnitt: 2,4 kn

Der nächste Tag führte uns bei schwachem Wind wieder zurück Richtung Norden. Zeit den Spinnaker auszuprobieren aber auch das große, bunte Tuch war keine Allheilmittel gegen den beständig nachlassenden Wind.

Auf Höhe des Hafens von Hydra fielen dann die Segel und unser Sportwart trieb die dreißig Pferdchen des Volvo zu Eile…
In Poros angekommen versuchten wir rückwärts an Schwimmsteg unser Glück. Leider hielt beim ersten Versuch der Anker nicht auf 12m Wassertiefe , also wurden beim nächsten Anlauf fast vierzig Meter Kette rausgelassen, frei nach dem Motto: viel, hilft viel!

14.10.2023 Porto Cheli – Poros
Segeln: 16 sm
Motor: 15 sm
Gesamt: 31 sm
Durchschnitt: 3,3 kn

Am nächsten Tag stand erstmal Kirchgang auf dem Programm. Jedenfalls versuchten die griechischen Klöckner uns, am Sonntagmorgen ab sieben Uhr zum Aufstehen zu animieren 🥴!
Mangels Winds entschlossen wir uns den Hügel zum Clocktower zu erklimmen und als Belohnung gab’s danach auf der Promenade ein original italienisches Eis in der Waffel vom original rumänischen Griechen ;-))!

Danach gab es für unseren Sportwart kein Halten mehr, Ulysse wurde losgebunden und nach dem Entwirren des obligatorischen „Ankersalats“ mit der Nachbaryacht ging es unter Motor weiter Richtung Norden.

Auf Höhe der Ortschaft Methana wurde der Spinnaker gesetzt und es begann eine flotte Überfahrt, die uns bis zum Abend in die Bucht von Korfos, kurz vorm Isthmos von Korinth führte.

Im letzten Tageslicht legten wir direkt an einer der Tavernen im Hafen von Korfos an. Ein fataler Fehler, wie sich später zeigte:
So teuer und so schlecht haben wir sonst nirgendwo gegessen.
Sollte der Wind einen also hierhin wehen, besser in der sehr gut geschützten Bucht vor Anker gehen und eines der anderen Restaurants ausprobieren, allerdings ist die Auswahl an Restaurants hier sehr überschaubar!

15.10.2023 Poros – Korfos
Segeln: 22 sm
Motor: 3 sm
Gesamt: 25 sm
Durchschnitt: 3,6 kn

Nach dem opulenten Frühstück und der Befreiung unseres Ankers von einer Mooringleine des benachbarten Liegeplatzes verließen wir unter Motor die Bucht von Korfos. Sobald wir die Landabdeckung verlassen hatten, wurden die Segel gesetzt und es begann ein unterhaltsames Spiel mit wechselnden Windrichtungen und -stärken, das uns Richtung Aegina führte. Zum Nachmittag, kurz vor Erreichen der Insel Aegina frischte der Wind mächtig auf, was die Liegeplatzssuche in dem unbekannten Hafen nicht gerade erleichterte. Nach einem vergeblichen Anlauf im vorgelagerten Yachthafen, steuerte wir den Stadthafen von Aegina an und fanden einen Liegeplatz mit den üblichen vorspringenden Betonwänden auf Höhe der Wasserlinie, sodass wir die gesamte Länge unserer Gangway als Sicherheitsabstand benötigten.
Aegina (Stadt) ist die bislang schönste und ursprünglichste der Städte, die wir auf unserer kurzen Rundreise kennenlernten. Ausreichend gute Restaurants gab es auch und so stand einem gemütlichen Ausklang dieses Segeltages nichts im Wege.

16.10.2023 Korfos – Aegina
Segeln: 17 sm
Motor: 2 sm
Gesamt: 19 sm
Durchschnitt: 2,8 kn

Der letzte Segeltag hatte diesmal einige Schmankerl zu bieten, beginnend mit …. richtig Ankerentwirren von einer alten, im Hafenbecken liegenden, Mooringleine!
Danach wurden, direkt nach Verlassen des Hafens, die Segel gesetzt und eine leichte Brise führte uns entlang der Küste Aegina’s in Richtung der Ortschaft Perdika. Dort befindet sich ein zweiter, nach Süden wenig geschützter Hafen.
Da wir uns zum Ziel gesetzt hatten die Meerenge zwischen Perdika und der Insel Moni unter Segeln zu überwinden, war ab hier Kreuzen angesagt. Nach der Durchfahrt stand der Wind günstiger und wir steuerten mit halbem Wind südwärts. Unsere geplante Umrundung der Insel Poros mussten wir jedoch gegen Nachmittag aufgeben und nahmen stattdessen das Rennen mit einigen Charteryachten, deren Ziel offensichtlich Poros war, auf und kreuzten nach der Kanaldurchfahrt, mit einer größeren Bavaria, um die Wette bis zum Hafen Poros.
Dort wurde der Motor angeworfen und die Segel geborgen. Entlang der malerischen Kulisse des Städtchens Poros ging es dann zur Mooringboje vor Plaka Beach.
Abends stand dann, nach der Überfahrt mit dem Dinghi, ein Fußmarsch zu meiner Lieblingstaverne in Galatas auf dem Programm 😉!

17.10.2023 Aegina – Plaka Beach
Segeln: 24 sm
Motor: 1 sm
Gesamt: 25 sm
Durchschnitt: 3,7 kn

Tourskizze:

Total: 141 sm
unter Segeln: 125 sm